Viele Menschen mit Demenz nehmen gleichzeitig mehrere Tabletten ein. Der vorliegende Artikel in
englischer Sprache beschreibt eine Studie, die Frau Dr. Lina Riedl und Kolleg*innen kürzlich durchgeführt haben. Untersucht wurde, wie viele Medikamente und welche Substanzen im Einzelnen Menschen mit fortgeschrittener Demenz verordnet werden und welche Faktoren die Verschreibungshäufigkeit von Psychopharmaka beeinflussen. Fazit: Die Hälfte aller in der Studie untersuchten Menschen mit fortgeschrittener Demenz bekam mindestens fünf verschiedene Medikamente, darunter häufig für ältere Menschen ungeeignete Substanzen. 80% erhielten Psychopharmaka. Ältere Menschen mit Demenz und Betroffene im Pflegeheim bekamen signifikant mehr Medikamente als jüngere bzw. zu Hause lebende. Insbesondere bei Verhaltenssymptomen kamen Antipsychotika und andere sedierende Substanzen zum Einsatz. Die Autor*innen fordern einen verantwortungsvollen Umgang mit Psychopharmaka und anderen nebenwirkungsreichen Medikamenten. Zudem sollte im Verlauf regelmäßig kritisch geprüft werden, ob eine Substanz in der Dosis reduziert oder abgesetzt werden kann.