Das Projekt

REDUKTION SEDIERENDER PSYCHOPHARMAKA BEI HEIMBEWOHNER*INNEN MIT FORTGESCHRITTENER DEMENZ (DECIDE)

Das DECIDE-Projekt unter Leitung von Frau Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid, Mitarbeiterin des Zentrums für Kognitive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München und Chefärztin am Zentrum für Altersmedizin des Inn-Salzach-Klinikums Wasserburg, verfolgt das Ziel, die Verschreibungshäufigkeit von dämpfenden Psychopharmaka bei dementiell erkrankten Bewohner*innen in Pflegeheimen und ambulant betreuten Wohngemeinschaften in Bayern nachhaltig zu reduzieren. Entsprechend der Verordnungshäufigkeit stehen hier sedierende (dämpfende) Antipsychotika im Fokus. Eine geringere Rolle spielen auch Beruhigungs- und Schlafmittel. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert und ist Teil der Bayerischen Demenzstrategie.

Die groß angelegte Initiative besteht aus verschiedenen Elementen und will alle beteiligten Akteur*innen im Gesundheitssystem für das komplexe Thema sensibilisieren, informieren und nötiges Wissen vermitteln. Eine Telefonsprechstunde dient ergänzend der fachärztlichen Beratung bei allen Fragen zur medikamentösen Behandlung bei Demenz (beendet 12/2022). Laufend aktualisierte online Informationen zu den Themen Demenz, Reduktion von Antipsychotika und Palliativversorgung bei Demenz sowie Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen werben für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit sedierenden Psychopharmaka. Information und Aufklärung der An- und Zugehörigen sowie Netzwerkarbeit spielen dabei eine besondere Rolle.

DECIDEvorOrt: Es erfolgen individuelle Arzneimittel-Checks für dementiell erkrankte Bewohner*innen in Pflegeheimen und ambulanten Wohngemeinschaften. Damit wird die Verschreibungshäufigkeit sedierender Psychopharmaka in der Einrichtung erfasst. Darüber hinaus werden bei einzelnen Bewohner*innen ggf. Arzneimittelwechselwirkungen erkannt. Möglicherweise lassen sich auch Bewohner*innen identifizieren, die von einer Reduktion der sedierenden Psychopharmaka profitieren.